1a Arbeit anstatt 112 Notruf - Warum Profi-Drehmomentwerkzeug den Unterschied ausmachen kann
Zu den häufigsten Brandursachen in elektrotechnischen Anlagen zählt das fehlerhafte Herstellen von elektrischen Verbindungen. Neben weiteren Faktoren spielt oft das richtige Drehmoment eine entscheidende Rolle in Sachen Vorbeugung und auch Haftung.…
Im Elektrohandwerk hat Präzision oberste Priorität, vor allem wenn es um sicherheitsrelevante Installationen geht. Von Schaltschränken bis zu Verdrahtungen – jede Schraubverbindung muss korrekt und sicher ausgeführt werden. Oft wird unterschätzt, welche entscheidende Rolle das richtige Drehmoment bei der Montage spielt.
Was passiert eigentlich, wenn Schrauben zu locker oder zu fest angezogen werden?
Ein zu geringer Kontaktdruck oder ein zu hoher Übergangswiderstand erhöhen beim Stromfluss an einer Verbindungsstelle die Verlustleistung. Diese tritt in Form von Wärme auf und kann unter bestimmten Voraussetzungen brandgefährliche Temperaturen erzeugen*… Zu den häufigsten festgestellten Fehlern an elektrischen Verbindungen im Rahmen von Brandursachenermittlungen zählen die folgenden:
- Klemmschrauben werden nicht mit dem erforderlichen Drehmoment angezogen: Die elektrische Verbindung kann lose sein.
- Klemmschrauben werden mit zu festem Drehmoment angezogen: Der Leiter/Klemmkörper kann beschädigt sein.
- Die elektrischen Leiter werden nicht korrekt in den Klemmenkörper eingeführt, die Leiterisolation wird mit „untergeklemmt“ oder die Kontaktfläche ist zu gering.
- Quetsch- bzw. Pressverbindungen werden mit ungeeignetem Werkzeug ausgeführt, sodass der Leiter und/oder das Verbindungselement beschädigt werden oder einen zu geringen Kontaktdruck haben…
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Das Heimtückische und die beste Prävention
Fehlerhafte elektrische Verbindungen mit überhöhten Übergangswiderständen können auch bei regelmäßigen und umfangreichen Prüfungen und Messungen nicht zu 100% detektiert werden. So gilt als wichtigste Maßnahme zum Schutz gegen brandgefährliche, elektrische Verbindungen: Die sach– und fachgerechte Erstellung. Fachwissen, Erfahrung, Geschick und Sorgfalt sind dabei unabdingbare Erfordernisse. Außerdem sollte konsequent auf
- Die Verwendung von qualitativ hochwertigem Verbindungsmaterial
- Das Einhalten von Herstellervorgaben hinsichtlich der erforderlichen Drehmomentanzüge auf Betriebsmittel sowie
- Den Einsatz von professionellem Werkzeug geachtet werden.
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Aber was zeichnet ein professionelles Drehmomentwerkzeug aus?
- Als Grundvoraussetzung im Elektrobereich steht die zuverlässige und 100%ige Spannungssicherheit an erster Stelle.
- Neben höchsten Präzisionsstandards sollte dazu ein hochwertiges Drehmomentwerkzeug flexibel und vielseitig einsetzbar sein.
- Unterschiedliche Anwendungen erfordern verschiedene Drehmomenteinstellungen, die idealerweise einfach und schnell anpassbar sein sollten. Dies spart nicht nur Zeit, sondern verringert auch das Risiko von Fehlanwendungen.
- Zudem ist es wichtig, dass die Werkzeuge ergonomisch gestaltet sind, um auch bei längeren Einsätzen ermüdungsfreies und kräfteschonendes Arbeiten zu gewährleisten.
Ein Set, viele Möglichkeiten
Ein Beispiel, wie eine Profi-Lösung für genau diese Herausforderungen des Elektrohandwerks aussehen kann, zeigt sich im Drehmoment-Schraubendreher Set TorqueVario®-S electric des Handwerkzeugherstellers Wiha Werkzeuge.
- Mit einem variabel einstellbaren Drehmomentbereich von 0,8-5,0 Nm lassen sich unterschiedlichste Schraubaufgaben schnell und präzise durchführen.
- Der ergonomisch geformten Drehmoment-Schraubendrehergriff sorgt für komfortables und gesundheitsschonendes Arbeiten.
- 15 slimBits, ein Bithalter sowie ein Einstellwerkzeug bieten maximale Flexibilität.
- Alle Komponenten sind praktisch und übersichtlich in einer hochwertigen und strapazierfähigen Tasche angeordnet.
- Dank der schmalen slimBits sind auch tiefliegende Schraubelemente gut erreichbar.
- Durch ein deutliches hör- und fühlbares Signal beim Auslösen des Drehmoments wird eine prozesssichere Drehmomentmechanik gewährleistet, die vor Materialbeschädigungen und Nacharbeit schützt.
- Mit einer Auslösegenauigkeit von +/- 6% erfüllt das Drehmomentwerkzeug die Anforderungen der DIN EN ISO 6789.
- Der isolierte ClicFix Bithalter gewährt einen sicheren Halt der 75 mm langen slimBits.
- Sowohl der Drehmoment-Schraubendreher als auch die slimBits werden gemäß der internationalen Norm IEC 60900 einer Stückprüfung bei 10.000 V AC unterzogen und ermöglichen ein sicheres Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen bis 1.000 V AC.
Brandursachenvermeidung lohnt sich
Die Frage, ob sich die Anschaffung von Profi Drehmomentlösungen lohn, ist schnell beantwortet: Der kleine Schmorschaden zählt gegenüber den ebenso möglichen Wohnungs- oder ausgedehnten Anlagenbränden noch als das kleinste aller möglichen Übel. Die Frage über eine ausreichende Betriebs-Haftpflichtversicherung für die im Schadensfall anfallenden Sachschadenkosten oder Betriebsausfallkosten stellt sich bei einer sachgemäßen Installation mit dem passenden Drehmoment erst gar nicht. Ebenso kann die Gefahr von strafrechtlichen Konsequenzen für den Errichter, Hersteller oder dem vor Ort tätigen Elektroinstallateur bei einem „worst case Szenario“ mit Personenschaden gänzlich vermieden werden.
Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Ob im täglichen Einsatz oder bei Spezialprojekten – Drehmomentwerkzeuge sind im E-Handwerk längst unverzichtbar geworden. Sie stellen sicher, dass jede Schraubverbindung passt und halten gefährliche Situationen von vornherein fern. Wenn man sich für ein Werkzeug entscheidet, sollte auf Qualität und Präzision gesetzt. Denn nur so bleibt der Notruf die Ausnahme und nicht die Folge eines vermeidbaren Fehlers.
Quellen:
*aus: Die vorschriftsmäßige Elektroinstallation, 19., neu bearbeitete Auflage, Hösl, Ayx, Busch
*²: An den hierauf verwiesenen Stellen nehmen wir dankend Bezug auf die Fachbeiträge von Dipl.-Ing. (FH) Volker Pankrath, Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. Sein vollständiger Artikel „Eine „heimtückische“ Brandgefahr: Die fehlerhafte elektrische Verbindung“ erschien u.a. in schadenprisma.de / 3/2015. https://www.schadenprisma.de/pdf/sp_2015_3_1.pdf